In der organischen Chemie ist eine elektrophile Additionsreaktion eine Additionsreaktion, bei der in einer chemischen Verbindung eine π-Bindung aufgebrochen und zwei neue σ-Bindungen gebildet werden. Das Substrat einer elektrophilen Additionsreaktion muss eine Doppel- oder Dreifachbindung aufweisen.
Die treibende Kraft für diese Reaktion ist die Bildung eines Elektrophils X+, das eine kovalente Bindung mit einer elektronenreichen ungesättigten C = C-Bindung bildet. Die positive Ladung auf X wird auf die Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung übertragen und bildet während der Bildung der C-X-Bindung ein Carbokation.
In Schritt 2 einer elektrophilen Addition verbindet sich das positiv geladene Zwischenprodukt mit elektronenreichem (Y) und üblicherweise einem Anion zur Bildung der zweiten kovalenten Bindung.
Schritt 2 ist der gleiche nukleophile Angriffsprozess, der in einer SN1-Reaktion gefunden wird. Die genaue Art des Elektrophils und die Art des positiv geladenen Zwischenprodukts sind nicht immer klar und hängen von Reaktanten und Reaktionsbedingungen ab.
Bei allen asymmetrischen Additionsreaktionen an Kohlenstoff ist die Regioselektivität wichtig und wird häufig durch die Markovnikov-Regel bestimmt. Organoboranverbindungen geben Anti-Markovnikov-Zusätze. Ein elektrophiler Angriff auf ein aromatisches System führt eher zu einer elektrophilen aromatischen Substitution als zu einer Additionsreaktion.
Bei der elektrophilen Addition bewirkt das Elektrophile mit der positiven Ladung die Bildung der Gesamtstruktur, die somit auch eine positive Ladung trägt, um die neue Addition auszugleichen, die dann zu dem Zwischenprodukt führt, das diese positive Ladung trägt. Dieses Zwischenprodukt ist der Schlüssel zum Verständnis der elektrophilen Addition, die auf die positive Natur der beteiligten Partikel zurückzuführen ist. Geschieht dies, so können die Reaktionen unter diesen Zusätzen als positiv geladene Reaktionen verstanden werden. Die positive Ladung trägt das Ergebnis als Zwischenform, die auch als Gesamtstruktur eines solchen Zwischenprodukts bekannt ist. Das Endprodukt enthält somit die vollständige Struktur unter Zusatz von Y, einem Nukleophil.