Die Kalktuffablagerung in bikarbonatreichen Karstquellwässern hängt im Wesentlichen mit komplexen mikrobiologischen Gemeinschaften zusammen, die die Geochemie des abgelagerten Tuffs und die Hydrochemie des Bachwassers verändern. Eine monatliche Überwachung der Bachwasserchemie einer natürlichen Tuffablagerungsstelle auf der Fränkischen Alb in Süddeutschland spiegelt den Tuffbildungsbrunnen wider, der sich in einer Abnahme der Calcium- und Bicarbonatkonzentrationen und einer Sicalcitübersättigung äußert. Die damit einhergehende Abnahme der Bariumionen ist höchstwahrscheinlich auf die chemoselektive Chelation durch extrazelluläre polymere Substanzen (EPS) der Tuff-Biofilme zurückzuführen, die zweiwertige Ionen mit niedrigen Ladungsdichten in der Größenordnung von Ba > Sr > Mg begünstigen. Die Tuffgeochemie ist in Bezug auf steigende Mg / Ca-Verhältnisse stromabwärts verändert, was die zunehmenden Mg / Ca-Verhältnisse stromabwärts des Bachwassers aufgrund der anhaltenden Niederschläge mit niedrigem Mg-Calcit widerspiegelt. Insbesondere die Abnahme von Barium birgt das Potenzial, saisonale Variabilitäten des relativen Anteils des Biofilmeinflusses auf die Tuffbildung zu überwachen, Dies ist wichtig für die Verwendung von kalkhaltigem Tuff als Archiv für Paläoklimainformationen.