Originalartikelgeschichte der Entwicklung von Azolderivaten

Bis in die 1940er Jahre standen relativ wenige Mittel zur Behandlung systemischer Pilzinfektionen zur Verfügung. Die Entwicklung der Polyen-Antimykotika stellte einen großen Fortschritt in der medizinischen Mykologie dar. Obwohl Amphotericin B schnell zur Hauptstütze der Therapie schwerer Infektionen wurde, war seine Anwendung mit infusionsbedingten Nebenwirkungen und dosislimitierender Nephrotoxizität verbunden. Die fortgesetzte Suche nach neuen und weniger toxischen Antimykotika führte einige Jahrzehnte später zur Entdeckung der Azole. Ketoconazol, die erste verfügbare Verbindung zur oralen Behandlung von systemischen Pilzinfektionen, wurde Anfang der 1980er Jahre auf den Markt gebracht. Fast ein Jahrzehnt lang galt Ketoconazol als Medikament der Wahl bei nicht lebensbedrohlichen endemischen Mykosen. Die Einführung der Triazole der ersten Generation stellte einen zweiten großen Fortschritt bei der Behandlung von Pilzinfektionen dar. Sowohl Fluconazol als auch Itraconazol zeigten ein breiteres Spektrum an antimykotischer Aktivität als die Imidazole und hatten ein deutlich verbessertes Sicherheitsprofil im Vergleich zu Amphotericin B und Ketoconazol. Trotz weit verbreiteter Anwendung unterliegen diese Wirkstoffe jedoch einer Reihe klinisch wichtiger Einschränkungen in Bezug auf ihr suboptimales Wirkungsspektrum, die Entwicklung von Resistenzen, die Induktion gefährlicher Arzneimittelwechselwirkungen, ihr nicht optimales pharmakokinetisches Profil (Itraconazol–Kapseln) und Toxizität. Um diese Einschränkungen zu überwinden, wurden mehrere Analoga entwickelt. Diese sogenannten Triazole der zweiten Generation, einschließlich Voriconazol, Posaconazol und Ravuconazol, haben eine größere Wirksamkeit und besitzen eine erhöhte Aktivität gegen resistente und neu auftretende Krankheitserreger, insbesondere gegen Aspergillus spp. Wenn das Toxizitätsprofil dieser Wirkstoffe mit dem der Triazole der ersten Generation vergleichbar oder besser ist und die Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln beherrschbar bleiben, stellen diese Verbindungen eine echte Erweiterung unseres antimykotischen Arsenals dar.

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